Axel Anklam

Inside, 2019
Alexander Ochs Private, Berlin
255 x 131 x 85 cm
Edelstahl

Courtesy: the artist and Alexander Ochs Private, Berlin
Bildrecht: the artist and Alexander Ochs Private, Berlin

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Der Trompeter Till Brönner, Deutschlands einziger Jazz-Star, bezeichnet die Arbeit Axel Anklams als ‚reine Musik‘. Und tatsächlich liegt der Skulptur ‚Inside‘ eine innere musikalische Struktur zugrunde.

Axel Anklam (geboren 1971 in Wriezen) vermisst Tonintervalle mit dem Monochord, einem zweisaitigen Werkzeug, einem Musikinstrument, das schon in der griechischen Antike zur Errechnung von Proportionen im Tempelbau genutzt wurde. Aus dem gefundenen Tonintervall entstehen zwei Ringe, über die ‚Inside‘ aufgebaut ist und entlang derer sie sich die Skulptur entwickelt. Von oben betrachtet erinnert die Arbeit an die Form eines geöffneten Ohres und so empfiehlt es sich, die Sinne zu öffnen und in die Form hineinzuhören.

Inhaltlich erinnert mich Anklams Arbeit an den ‚Flötenbläser‘ des Norddeutschen Expressionisten Ernst Barlach, eine um 1920 entstandene Skulptur. Eine figurative Arbeit, die über das Motiv der Flöte das Hören des Rezipienten initiiert und sich vor das Sehen schiebt. Wie Barlach schafft Anklam eine Form, die nur scheinbar kognitiv zu begreifen ist.

Schwerelosen Schwingungen gleich, erhebt sich das profane industriegefertigte Material eines engmaschigen Metallgitters in die Lüfte. Dreidimensionale Sounds entstehen.

Alexander Ochs