In seinen skulpturalen Arbeiten beschäftigt sich Olaf Metzel (*1952) mit den multiplen Facetten unseres Zeitgeschehens und fordert dabei zum aktiven Dialog zwischen Betrachter und Kunstwerk auf: erst die Summe subjektiver Wahrnehmungen ergibt schließlich das kollektive Bild einer Gesellschaft.
Bereits in den 1980er-Jahren begann der documenta-Teilnehmer Themen aus der Presse und den Printmedien in seinen Werken aufzugreifen. Ab 2010 entstanden Skulpturen aus beidseitig bedruckten Aluminiumplatten, die durch ihre Verformung an Zeitungspapierknäuel erinnern. Das Vokabular speist sich aus sozialen, politischen, religiösen, aber auch popkulturellen Themen. Metzels Arbeiten treten somit nicht nur formal in den Raum, sondern weiten sich auch auf den Raum gegenwärtiger Diskurse aus.
Mit Papierkorb (Aluminium, Edelstahl, Digitaldruck, Stahl verzinkt) von 2017 eignet er sich ein Element der Sekundärarchitektur an und formuliert eine subversive Bildsprache, die urbane Materialität in narrative Strukturen übersetzt und dabei gleichzeitig den künstlerischen Produktionsprozess persifliert.
Olaf Metzel, der von 1990 bis 2019 eine Professur für Bildhauerei an der Münchner Akademie der Bildenden Künste innehatte, nahm an einer Vielzahl von Ausstellungen im In- und Ausland teil. Er wurde u.a. mit dem Arnold-Bode- Preis, dem Lichtwark-Preis, dem mfi-Preis für Kunst am Bau und zuletzt 2018 mit dem Jerg-Ratgeb-Preis ausgezeichnet. Skulpturen im öffentlichen Raum befinden sich in Deutschland, im europäischen Ausland und in Asien. Werke von Olaf Metzel sind in zahlreichen Museen und Sammlungen vertreten. Zudem kuratiert er Ausstellungen, ist Autor und Herausgeber von Publikationen und veröffentlicht in Tageszeitungen und Zeitschriften.