Rupprecht Matthies

bricklebrit & ick bün allhier!, 2020
Galerie Commeter, Hamburg
80 x 250cm
Edelstahl lackiert

Courtesy: the artist and Commeter, Hamburg
Bildrecht: the artist and Commeter, Hamburg

mehr

Zwei Worte die auf den ersten Blick einen verwundern lassen, sie kommen einem bekannt vor. Man muss sich jedoch auf die Suche, auch auf die Suche der eigenen Kindheit begeben und sich fragen wie machen diese Worte einen Sinn, was bedeuten sie? Um sie zu finden.
Irgendwann kommt man darauf, dass sie Grimms Märchen entstammen, das eine Wort dem „Tischlein deck dich“ und das andere dem „Hase und der Igel“. Bricklebrit ist ein Kunstwort, das sich dem Abrakadabra oder Simsalabim annähert. Die Worte stehen für ganz verschiedene Charaktere von Menschen, für sich gegenüberstehende Pole – plus und minus – und für verschiedene Aspekte der Persönlichkeit von Menschen. Die Farbgebung ihrer ist leicht komplementär.
Die Wortobjekte hängen an der Hausfassade des Vorderhauses, einem ehemaligen Bürogebäude. Sie überblicken den Garten und geben dem Garten etwas mehr Wärme.
In den alten Zeiten, als noch nicht aufgeschrieben wurde erzählte man sich etwas, auch Märchen. Kaum einer konnte lesen oder schreiben. Heutzutage notieren wir uns alles per Handyphoto, das Schreiben, insbesondere die Handschrift, fängt an zu verschwinden. Scheidenden Medien umweht ein Hauch von Romantik. Aus dieser Zeit heraus stammen die beiden Märchen. Die Kunst sehnt sich, sie ist in der Nostalgie verankert. Die Überlieferung ist die Frage die hinter den beiden Worten steht,
Märchen sind gesammelte Geschichten, die ursprünglich mündlich überliefert wurden.
Bildwerdung des gesprochenen Wortes ist der rote Faden mit dem ich mich beschäftige und Sprache in der gesprochenen oder diktierten Form zu verbinden mit dem Schriftbild ist eins meiner wichtigsten Anliegen.