Stefan Strumbel
Ready, 2015
Ruttkowski;68 Gallery, Köln
150 x 124 x 228,5 cm
Aluminium patiniert (Auflage 2 + 1 Ap)
Courtesy: the artist and Ruttkowski;68, Köln
Bildrecht: Tom Ziora
Ready, 2015
Ruttkowski;68 Gallery, Köln
150 x 124 x 228,5 cm
Aluminium patiniert (Auflage 2 + 1 Ap)
Courtesy: the artist and Ruttkowski;68, Köln
Bildrecht: Tom Ziora
Strumbel verzichtet in seinen Objekten aus Aluminium und Bronze auf die Wirkung ansprechender Farben und rückt stattdessen das Dahinter in den Vordergrund, indem er die ikonografischen Elemente reduziert und alles Nebensächliche ausblendet. Die Luftpolsterfolie als handelsübliches Produkt mit hohem Wiedererkennungswert hat einen zentralen Stellenwert für den Künstler, denn wer etwas Wertvolles schützen möchte, verpackt es sorgfältig. Durch Abgüsse der Luftpolsterfolie in Bronze oder Aluminium wird das Material selbst zu etwas zeitlosem und hochwertigem nobilitiert. Dabei bildet die Dauerhaftigkeit des Materials die formale Entsprechung zu dem, was Kant als „das Unsichtbare im Sichtbaren“ bezeichnete: jenes Schützenswerte – der Raum, der Körper, die Idee, das Gefühl oder der Gedanke –, das durch die gesellschaftlichen Umbrüche und Krisen zunehmend verletzlicher wird.
Auch in seinen großformatigen, abstrakten Malereien mit minimalen Eingriffen durch Abdrücke von Luftpolsterfolien belegt Strumbel, dass nichts statisch ist, dass alles immer in Bewegung und im Fluss ist, dass sich das Schicksal nicht zum Stillstand bringen lässt. Durch die Schütttechnik gibt die Farbe die Form, sie ist die Form. Und so, wie sich diese Farb-Form auf der Leinwand ausbildet, so erklingt ein Ton, ein Wort oder Satz.